Dass die Aufgaben des Sächsischen Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft nicht an den Grenzen des Freistaates enden, sondern sogar weit über die der Bundesrepublik Deutschland hinausreichen, zeigte die Fernreise des sächsischen Staatsministers Thomas Schmidt in den Iran. In der Zeit vom 22. bis 28. April 2016 begab sich der in Taura beheimatete Landtagsabgeordnete und Staatsminister auf den über 4.000 km langen Weg in die Islamische Republik Iran. Begleitet von einer Delegation aus Wirtschaft und Wissenschaft vertiefte Thomas Schmidt als erster Vertreter der Sächsischen Staatsregierung die Kontakte im aufstrebenden Land zwischen Kaspischem Meer im Norden sowie Persischem Golf und Golf von Oman im Süden. Die Abgesandten aus den Bereichen Umwelt und Landwirtschaft trafen auf hochrangige Vertreter des Landes im Mittleren Osten. Neben den Zusammentreffen mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Verwaltung standen Beratungen mit dem Landwirtschaftsminister Mahmoud Hojjati und dessen Stellvertreter Saeed Motasedy sowie dem Präsidenten der iranischen Handelskammer Mohsen Jalalpour auf dem Plan von Minister Thomas Schmidt.
Ziel der Reise war es, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen aus dem Freistaat mit der iranischen Seite herzustellen. Im Zuge der Reduzierung der Handelssanktionen für den Iran sieht Staatsminister Thomas Schmidt gute Chancen für sächsische Unternehmen sich auf dem iranischen Markt zu etablieren. Speziell im effiziente Umgang mit Umweltressourcen sieht Thomas Schmidt die einheimische Technologie sehr gut aufgestellt. Die potentiellen Handelspartner im Iran teilten diese Auffassung. Als Besonderheit stellt sich der Umstand dar, dass sich die sächsischen Technologien unkompliziert an die Verhältnisse im Iran anpassen und vor Ort nutzen lassen. Der Freistaat Sachsen bietet mit der Mischung aus innovativen Forschungseinrichtungen gepaart mit flexiblen Spezialbetrieben eine ideale Basis für die technische Unterstützung der Aufbauprozesse der iranischen Wirtschaft.
Staatsminister Thomas Schmidt (Mitte) bei der Übergabe von Planungsunterlagen im Iran.(Herr Ali Asghar (l.) sowie Herr Prof. Dr. Roland Müller (r.))
„Das Thema Wasser zieht sich wie ein roter Faden durch die Treffen, die wir im Iran haben“ bemerkte Staatsminster Thomas Schmidt. Beispielhaft hierfür ist die Übergabe von Planungsunterlagen für ein Demonstrationszentrum für die Abwasseraufbereitung in Teheran, welche durch den Leiter des in Leipzig ansässige Helmoltz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Herrn Prof. Dr. Roland Müller, an den Vorstand des Nationalen Wasser- und Abwasserunternehmens, Herrn Ali Asghar, übergeben werden konnten. Thomas Schmidt, selbst diplomierter Landwirt, fasste es prägnant zusammen: „Die knappe Ressource Wasser ist der entscheidende begrenzende Faktor in der Landwirtschaft. Nicht oder schlecht gereinigte Abwasser der schnell wachsenden Bevölkerung können im Iran wegen der geologischen Verhältnisse schneller zum Problem werden als in anderen Regionen der Welt.“
Die Stadt Täbris mit seinen rund 1,5 Millionen Einwohnern stellte das Hauptreiseziel, neben der Hauptstadt Teheran, der Delegiertenreise dar. Die im Norden des Iran gelegene Hauptstadt der Region Ost-Aserbeidschan bot einen geeigneten Tagungsort für die Treffen der Unternehmensvertreter. Eine Vielzahl von aussichtsreichen Gesprächen zwischen beiden Seiten konnten stattfinden, welche nach übereinstimmender Auffassung in Zukunft vertieft werden sollen.
Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt konnte sich mit eigenen Augen von der Leistungsfähigkeit der iranischen Landwirtschaft überzeugen. Ein Besuch einer Nahrungsmittelfabrik zeigte dem Abgeordneten Thomas Schmidt, dass nach dem Modell „From Far to Folk“ gearbeitet wird. Neben klassischen Produkten der Landwirtschaft, wie Milch, Eiern oder Fleisch, wird vor Ort ebenso das Verpackungsmaterial hergestellt – ganz nach dem Motto „Alles aus einer Hand“. Ebenso interessiert zeigte sich Thomas Schmidt bei Besuch einer Traktorfabrik im Nord-Iran. Die Herstellung erfolgt für den regionalen Markt sowie den Export.
Um an die erfolgreichen Gespräche im Iran anzuknüpfen, vereinbarten die Beteiligten einen Gegenbesuch im Freistaat Sachsen. Dieser soll der weiteren Vertiefung der Beziehung beider Länder dienen und weitere technische Möglichkeiten der sächsischen Industrie zeigen.
Staatsminister Thomas Schmidt bilanziert die Reise in den Iran durchweg positiv: „Den erfolgreichen Start der Reise in Teheran hat der Besuch in der Provinz Ost-Aserbaidschan noch übertroffen.“ Die Tür zur Erschließung des iranischen Marktes sieht Thomas Schmidt für sächsische Unternehmen geöffnet: „Die Chance haben wir für Sachsen genutzt.“. Umwelt- und Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt betont dabei, dass die sächsischen Unternehmen langfristige Handelsbeziehungen zum Land im Mittleren Osten anstreben. Diese Reise sowie der geplante Gegenbesuch in Sachsen durch Herrn Gouverneur Esmaeil Jabbarzadeh bilden eine solide Grundlage für eine erfolgreiche und gleichzeitig nachhaltige Zusammenarbeit zwischen dem Iran und dem Freistaat Sachsen.