Staatsminister Thomas Schmidt im Gespräch mit Dr. Hubertus Knabe
Rochlitz. Etwa 75 Teilnehmer folgten am 12. Juni einer Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung nach Rochlitz. Die Veranstaltung „Reden auf Schloss Rochlitz“ fand aufgrund einer Sonderausstellung allerdings nicht in dem historischen Gemäuer, sondern im Bürgerhaus statt.
Die traditionelle Gesprächsreihe mit Staatsminister Thomas Schmidt befasste sich diesmal mit dem Thema: „30 Jahre Mauerfall – Was wir nicht vergessen sollten.“ Prominenter Diskussionspartner war an diesem Abend Dr. Hubertus Knabe. Der Autor zahlreicher Werke über den Kommunismus und seine Folgen engagiert sich gegen jegliche Beschönigung der DDR-Geschichte. Von 2001 bis 2018 war er Wissenschaftlicher Direktor der Stiftung „Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen“.
Die DDR sowie die Folgen der deutschen Wiedervereinigung stehen seit jeher im Spannungsfeld zwischen Ostalgie und der Erinnerung an die massiven Menschenrechtsverletzungen.
Dr. Hubertus Knabe positionierte sich klar: „Man muss über Dinge sprechen, die nicht gut waren, um die Erinnerung richtig wachzuhalten.“ Er benannte in seinem Vortrag zunächst zehn Fakten, die hinsichtlich der DDR nicht vergessen werden sollten. Zusammenfassend erklärte der Wissenschaftler: „Wir alle haben eine Verantwortung, uns gegen totalitäre Ideologien zu schützen.“
Im Dialog mit dem Publikum diskutierten Staatsminister Thomas Schmidt und Dr. Hubertus Knabe anschließend heutige Sichtweisen auf die DDR. Dabei kam auch die Frage auf, wie groß die Gefahr einer erneuten Diktatur sei. Staatsminister Schmidt meinte dazu: „Wir dürfen in der Erinnerung nicht nachlassen.“